Donnerstag, 1. September 2011

Interview mit Live Bonnevie - Autorin des Buches "Zwischen Himmel und Erde"

Ich freue mich sehr, dass sich Live Bonnevie bereiterklärt hat, diesem Blog ein Exklusivinterview zu geben.
Bleistiftzeichnung von mir die nach dem Lesen des Buches entstand. Wird in noch ein größeres Bild eingearbeitet.
Hey Live! Kannst du beschreiben, was für dich ganz persönlich die Botschaft deines Buches ist?
Ich schätze es ist die Liebe - mehr als alles andere. Die Liebe, die man anderen zuteil werden lässt. Die Liebe und den Respekt welche man seiner eigenen Seele zuteil werden lässt. Und es geht natürlich um die Liebe zu den Pferden. 

Für wen hast du es geschrieben? War es zuerst an alternative Pferdeleute gerichtet?
Ursprünglich schrieb ich das Buch für eine Gruppe von Leuten die ich gerne “Alle diese Mädchen die Pferde lieben” nenne. Um es kurz zu machen, versuchte ich also ein Buch zu schreiben, nachdem ich selbst immer gesucht hatte, aber nie fand. Dann, als der Roman sich entwickelte, wurde mir klar, dass man kein Pferdenarr sein muss um es zu lesen - und auch nicht zwingend ein Mädchen! Es ist ein Buch das sich mit der Suche nach der der wahren, inneren Stimme befasst - und der Reise um der zu werden, der man eigentlich bestimmt ist zu sein - im Bewahren der inneren Intuition und Weisheit. Das Thema an sich ist universell.

Bevor du das Buch veröffentlicht hast, warst du besorgt, ob normale Leute die Botschaft verstehen würden? Und wie waren die Reaktionen dann tatsächlich?
Es gibt keine wirklichen Überraschung in diesem Buch. Tief im Inneren, kennt jeder die Botschaft bereits. Manche Leute haben lediglich vergessen oder haben sich auf dem Weg verlaufen. Ich hoffe, dass dieses Buch als Erinnerung dienen kann. Weiterhin denke ich, dass man das Buch auf vielerlei Arten lesen kann und ich mich mehr auf die Fähigkeit des Fühlens meiner Leser verlasse, als wie die reinen, intelektuellen Verständnisses. Die Reaktionen, die ich bisher bekam, waren überwältigend und ich bin dankbar für jede davon.

Was war die persönliche Erfahrung die dich auf so berührte, dass du anfingst, dieses Buch zu schreiben?
Das Buch ist ziemlich autobiographisch gehalten. Man wird wenig darin finden, was Fantasie oder Fiktion ist. Aber es gibt Abschnitte bei welchen ich dramatische Steigerungen einfügte um sicherzustellen, dass der Leser das Gleiche empfindet, was ich im realen Leben empfand. Was mich dazu brachte, es zu schreiben, war das Gefühl, dafür bestimmt zu sein.

Es gibt viel Kritik gegenüber dem traditionellen Pferdesport. Was denkst du dazu und sind Islandpferde-Turniere menschlicher in deinen Augen?
Turniere für Islandpferde sind ein Teil des Pferdesports, deswegen differenziere ich hier nicht. Mein Gefühl gegenüber allen Formen des Reitsports ist Folgendes: 
Wenn das Pferd gesund und stark ist und der Reiter sanft, wissend und mitfühlend, kann es wunderbar sein, ein solches Team in perfekter Balance zu beobachten, gleich welcher Reitweise. Leider ist dies nicht oft der Fall wenn man sich zu einem Turnierring begibt. Das Pferd ist oft nicht ausreichend vorbereitet (weder geistig noch körperlich), es fehlen ein grundlegendes Verständnis und der Reiter wird vom Ehrgeiz getrieben. Das Ergebnis ist sowohl traurig als auch schmerzhaft, meiner Meinung nach. Als allgemeinen Eindruck empfinde ich, dass wir heute oft zu viel von unseren Pferden verlangen.

Was ist mit dem Natural Horsemanship, welches in deinem Buch auch angesprochen wird - es scheint, dass du mit deren Lehren nicht einverstanden bist?
In der Theorie gibt es sehr viele gute Dinge beim Natural Horsemanship, aber wenn man sich anschaut, wie gefühllos manche der sogenannten Meister und deren Methoden sind, wird man bald begreifen, dass der der psychische Schaden an den Pferden, die durch diese Philosophie geformt werden, viel schlimmer ist als der, welcher durch einen mehr traditionellen Umgang entsteht. Mit anderen Worten ist es ein Werkzeug welches, wie jedes andere Werkzeug, leicht missbraucht und missverstanden werden kann.

Hast du eine persönliche Passion für Islandpferde?
Ja, ich finde sie großartig. Das gesagt, ist meine Liebe zu den Pferden auf einer viel tieferen Ebene. Ich liebe Pferde schichtweg dafür, dass sie Pferde sind.

Wer sind die Pferdefrauen, welche als Clan in deinem Buch vorkommen? Was tun sie? Wo sind deren Pferde und wie stellst du dir vor, dass sie mit ihren Pferden leben und sind? Ihre Rolle ist mehr im Hintergrund des Buches.
Ich schätze, das Buch, an welchem ich gerade schreibe, wird diese Frage für dich beantworten... Es stellt sich heraus, dass es eine lange Geschichte ist. So lang, dass es nicht mehr in diesem Roman unterzubringen war ohne ruiniert zu werden.         

Was denkst du könnte jeder von uns tun um die Menschlichkeit in unserem Sein mit den Pferden zu verbessern?
Die beste Art, das Wohl der Pferde zu verbessern ist es, sich selbst zu bilden. Wir können uns immer verbessern, in allen Aspekten des Lebens - auch im Sein mit den Pferden. Und das sollte immer unser Ziel sein. Wenn wir darüber nachdenken, was unser Pferd uns gibt, sollte es das wichtigste Bestreben eines jeden Reiters sein, herauszufinden, was man dafür zurückgeben kann.

Was ist dein Wunsch für die Zukunft aller Pferde und Pferdeleute und wie stellst du dir vor, dass sich diese Zukunft manifestiert?
Ich wünsche mir, dass mehr Leute lernen, Pferde wirklich als das zu SEHEN, was sie in Wirklichkeit sind. Denn wenn wir das tun, dann verstehen wir, das dass, was sie unserer Seele und unserem inneren Geist zu bieten haben, einmalig in der heutigen Welt ist. Ich schätze, dass man sagen könnte, dass "Zwischen Himmel und Erde" mein bester Versuch ist, den Pferden etwas zurückzugeben. Ich betrachte es als meinen Beitrag zur Verschiebung der Denkmuster, von welcher ich glaube, dass sie unvermeidbar ist wenn es darum geht, wie wir unsere Pferde behandeln und reiten. Die Zeit ist reif für Veränderung.

Vielen Dank für die Antworten Live!     
 

Wer nun Lust aufs Lesen bekommen hat, der kann das Buch direkt hier bestellen:




Wer mag kann das Originalinterview auf Englisch hier nachlesen!

Bis zum nächsten Mal!
-- Jaana

Neuerscheinung: Zwischen Himmel und Erde - meine Buchrezension

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wahnsinn! Das ist alles so faszinierend! Ich habe das Buch heute zu Ende gelesen und man MUSS danach einfach nachdenken! Es regt so zum nachdenken an! Wie man sich verbessern kann etc.!

Der Satz: Wenn wir darüber nachdenken, was unser Pferd uns gibt, sollte es das wichtigste Bestreben eines jeden Reiters sein, herauszufinden, was man dafür zurückgeben kann.

Ist einer der "richtigsten", finde ich. Ich habe auch einen Isländer als Reitbeteiligung. Er heißt Lagsi, das bedeutet Kumpel. Ich finde das mit den Namen auch total spannend! Ich dachte mir anfangs auch: Wer nennt denn sein Pferd bitte Lagsi? Bis man den Sinn dahinter versteht...

Mich persönlich würde interessieren wie Live Bonnevie reitet, bzw. überhaupt mit den Pferden umgeht, ich interessiere mich sehr für diese alten Geschichten! (über die Pferdefrauen z. B.) Wie heißt denn das Buch das sie zu der Zeit geschrieben hat?

LG

Ps: Frage an dich/euch: Habt ihr sie selbst interviewt? Wenn ja, wie kommt ihr dazu? Ich meine, sie kann doch nicht jedem Blog der sie fragt ein Interview geben oder?

Btw schöne Zeichnung!

Jaana hat gesagt…

Hallo!

Danke für Deinen Kommentar. Ja, Lives Buch ist ein echt tolles Buch. Sie schafft es, neue Gedanken in einem zu wecken. Ich kenne Live über Sabine Birmann, die auch Kurse in Norwegen gegeben hat.

VLG
Jaana