Freitag, 23. September 2011

Der Sattel ...

... oder kurz erklärt, warum wir auf Pads reiten.

Ein Sattel ist für den Komfort des Reiters gedacht. Er ermöglicht den stabilen Sitz, den man in den verschiedenen sportlichen Disziplinen benötigt. Aber ist er unbedingt erforderlich?

Der Baum eines Sattels ist steif - meistens aus Holz oder Kunststoff - und mit einer harten Polsterung überzogen. Deshalb tut jeder eine Satteldecke zwischen Pferderücken und Sattel. Eigentlich ist die Schlussfolgerung jedoch logisch, dass, wenn der Sattel und sein Baum nicht perfekt an den Pferderücken angepasst sind, das Pferd in seinen natürlichen Bewegungen eingeschränkt wird.

Der Pferderücken und dessen Muskeln sind die Körperteile, die uns, die Reiter, tragen. Letztere befinden sich konstant in Bewegung und verändern auch ihre Form je nach Trainingsstand und Alter des Pferdes. Deshalb sieht man häufig selbst junge Pferde mit schechten Rücken, da die Muskulatur verkümmert ist.

Man sollte also gründlich überlegen, bevor man dauerhaft einen vielleicht nicht passenden Sattel auf den ja so wichtigen Pferderücken schnallt. Jedes Pferd hat eine ganz eigene Rückenform!
Deswegen reiten wir ohne Sattel, mit zwei dicken Westernpads (ganz normale, aber dicke, Satteldecken, wie sie sonst unter den Westernsattel kommen) welche mit einem Gurt festgezogen werden. Das ermöglicht eine enorme Bewegungsfreiheit für das Pferd, ist für lockeres Geländereiten auch bequem für den Reiter, der nicht rutscht, und der Pferderücken wird trotzdem vor unangenehmen Stößen unseres Beckens geschützt.

Das Pferd hier Links trägt zum ersten Mal Pads und wurde vorher mit einem klassischen Sattel geritten. Wer genau hinsieht, der merkt, dass der Rücken ganz leicht versteift und abgesenkt ist.

Ich kenne die Kontroverse, welche heute zu diesem Thema herrscht. Vor allem Teilnehmer des Reitsports belächeln schnell das Reiten ohne Sattel. Doch auch hier möchte ich nur kurz einmal darauf hinweisen, dass es inzwischen gute und erprobte Sättel ohne Baum für alle Disziplinen gibt. Meistens sind sie sehr viel billiger als ein Markensattel (und tausendfach billiger als sich ständig einen neuen Sattel auf Maß anfertigen zu lassen!) und verabschieden das Thema vom Sattelzwang gleich von vorne herein.

Hier in Frankreich ist vor allem die Marke BAREFOOT bekannt. Sie bringen immer wieder neue Modelle heraus - zu egal welcher Disziplin. Wäre das nicht toll? Gleichzeitig dem Pferd etwas Gutes tun und sich trotzdem finanziell nicht zu verausgaben?

Persönliches Kommentar: ich selbst kaufte damals für Denicheur noch einen Sattel mit Baum - Marke billig. Es war in dem Sinne herausgeschmissenes Geld, hätte ich da schon das mit dem Padreiten kapiert ...

Also, bis zum nächsten Mal! Ich freue mich über Feedback und Kommentare!

3 Kommentare:

Mascha hat gesagt…

Hallo,

ich habe einen wundervollen baumlosen Sattel gehabt. Grandeur Espaniola. Es hat keine zwei Jahre gedauert, da hatte ich den durchgeritten. Mit einem wundervollen weißen Fleck (faustgroß) links und rechts auf dem Rücken. Und zwar eher nicht vom Kopfeisen, sondern dahinter. Also baumlos ist es dann auch nicht immer...

Jaana hat gesagt…

Hallo Mascha!

natürlich gibt es keine Patentlösung per se - aber ein dickes Polster schadet dem Pferderücken wenigstens nicht in seinem Bewegungsfreiraum.

Hast du den Fleck erst so spät bemerkt oder wie kam es? Hatte dein Pferd auch Schmerzen?

LG
Jaana

Unknown hat gesagt…

Was ist das für ein Gurt den du benutzt?