Donnerstag, 29. Januar 2009

Mal ein Video mit Titi ...

Arbeit am 07.12.08 und 27.12.08 nach langer Zeit zum ersten Mal wieder. Hab das mit so einem kostenlosen Online-Programm gebastelt, da konnte ich nix wegschneiden, drum ists eben lang und auch unschöne Sachen drin. Einfach anschauen!

Dienstag, 27. Januar 2009

Erste Träume werden wahr und ein Fehler mit Folgen?

Ok, ich weiß nicht, wieviel Lust ich heute zum Schreiben habe, aber ich denke, ich muss die Ereignisse von gestern einfach loswerden - für mich und um den letzten Post zum Thema Denicheur abzurunden.
Ja, am Montag war ich auch draussen. Pferd hatte später als gewöhnlich sein Fressen bekommen und war unruhig - aber voll im Rahmen. Haben dann gefüttert und ich ließ ihn dann frei laufen. Denicheur startete voll durch und trabte mit erhobenem, stolzen Kopf einige Runden und ließ seine Buckler ab. Hatte keinen Fotoapparat dabei, aber das sieht dann immer in etwa so aus^^:
Nun ja, Pferd war also guter Laune! Schon da wusste ich, dass er das heute brauchen würde, so mal wieder richtig Dampf abzulassen. Das gehört ja zur Pferdenatur! Und bevor er sich da dann in irgendeinen Unsinn verstrickt habe ich ihn bald zu mir auf den Reitplatz geholt. Diesmal war das mit dem Buckeln besser und eigentlich kamen wir gut zurecht. Nur eben seine Aufregung hatte er keine Lust abzubauen. Ich zwinge hier ja niemanden, also hab ich nach ein paar mehr oder weniger gelungenen Runden ihn zu mir reingeholt. Ich zeigte ihm das nochmal mit dem Spanischen Schritt - ja, ich konnte die Bindung ganz tief spüren. Ich war so froh. Auch mit den Dehnübungen und so habe ich weitergemacht.
Und dann spürte ich ein neues Experiment für heute aufkeimen. Ich halfterte ihn wieder und öffnete das Tor vom Reitplatz, stellte mich schräg zum Eingang und wartete (ohne etwas von ihm zu wollen aber einladend), so dass er genügend Platz hatte, einfach rauszugehen, oder eben zu mir zu kommen. Mimik des Pferdes war fantastisch zu beobachten, aber er fiel auch ein bisschen wieder in seine Trauer zurück und kaute viel, bog den Hals nach unten, als sagte er, dass er ja gerne kommen würde, aber Angst hatte, wenn er jetzt so einfach rauskommt, macht er einen Fehler, weil laut dem, was er gelernt hatte, würde soetwas ja als "Nicht-Brav" abgestempelt.
Aber er kam. Zu mir. Völlig frei, und freute sich, dass ich mich freute. Und dann ging ich weg, ohne zu wollen, dass er mir folgt. Und er schloss sich mir an! Einfachso! Klar fütterte ich ihn dafür hin und wieder, aber da ich ja gar nicht erwartete, dass er mir folgt, schloss er sich mir nicht nur deswegen an. Ja, wir gingen richtig ein bisschen frei auf der Wiese spazieren und ich probierte auch einige "Querfeldein-Schlenker" und er schien ihm auch Spaß zu machen. Irgendwann kam dann der Moment, wo ich merkte, dass ich jetzt wieder ins Wollen kam und habe ihn fressen lassen. Mensch, war ich in dem Moment froh! Ein Traum der wahr wurde!

Soooo und jetzt kommt der 2. Teil der Geschichte ............

Jetzt war Titi dran. Magdalena wollte nur die gestrige Bindung festigen; einfach 5 Minuten mit dem Pony verbringen.
Und dann machte ich etwas, was Denicheurs Innerstes berührte: ich nahm den Scheffel, mit dem wir ihm immer das Futter in den Kübel schütten, während er frei war, füllte ihn und ging damit in Richtung der Ponykoppel zum Esel. Dieser ist im Moment nämlich etwas mager, was wir aber wegen dem dichten Winterfell erst spät bemerkt haben, und ich wollte den Augenblick nutzen, wo das Pony gerade nicht auf der Koppel war um ihm eine Extraportion zu geben. Ich hatte nichts anderes erwartet, als dass Denicheur sofort angesprungen kam. Es war meine Entscheidung gewesen und ich fühlte mich durchaus fähig, den Scheffel zu verteidigen. Also: großes Pferd kommt angeprescht, macht einen Sliding-Stop vor unserem Bollerwagen, hüpft in Richtung Reitplatz. Aber da stand gerade Magdalena mit der Longierpeitsche in der Hand, die ihn auch gleich wieder wegschickte.
Dann versuchte er das Pony im Reitplatz aufzuwiegeln. Das, im Anbetracht der Bindung mit Magdalena, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und ließ sich mit Leckerchen verwöhnen. Das hatte ich ihr zugerufen, bis ich mir einen Überblick über die Situation verschafft hätte.
Es muss Denicheur schon sehr geärgert haben, aber ganz ehrlich: soooo viel Aufmerksamkeit hatte er auch bekommen. Ausserdem wurde er ja nicht wirklich agressiv.
Gerade schmunzelte ich über das Pony, welches dem mindestens 3x so großen Pferd die kalte Schulter wies, als ich plötzlich nur noch sah, wie neben mir ein großer brauner Schemen sich herumwarf und seine Hinterläufe in meine Richtung knallte. Gut gezielt, deshalb nicht getroffen, aber da war kein Meter zwischen mir und den Hufen. Vergleichbar vom Ablauf her, wie Hobbit auf dem Kurs.
Noch voll verwirrt handelte ich instinktiv und schlug mit der Peitsche vor mir auf den Boden und machte meinen Raum deutlich klar. Und da explodierte das Pferd endlich, sprang buckelte, schlug in die Luft. Nicht wirklich böse, aber auch nicht lieb gemeint. Hartwig stand auch noch ihm irgendwo im Weg.
Ein paar Sekunden später kam Denicheur wieder zu mir und wir standen uns gegenüber. Ich musste auch erstmal tief durchatmen, dann nahm ich die Gerte nach hinten und sagte mir: ich werde jetzt nicht kämpfen und nicht wütend werden. Irgendwann wandte er sich ab. Ich schickte ihn vom Reitplatz weg, nicht agressiv, aber bestimmt und er zog sich auch zurück.
Ich suchte noch nach einer Situation wo er zu mir kommen konnte und so hat er gesehen, dass ich ihn jetzt nicht schimpfe oder so. Sonst wäre ich mir nicht sicher gewesen, ob ich ihn wieder zurück auf die Koppel hätte bringen können.
Das klappte aber dann alles ganz normal. Ich war nichtmehr sehr gesprächig aber auch nicht wütend. Einmal machte er dann einen kleinen Satz am Strick, weil er wieder irgendeine Masche versuchte um zu überholen und ich das überhaupt nicht haben kann. Aber sonst war alles ok.

Heute bin ich nicht rausgefahren. es war sowieso schlechtes Wetter und wir hatten auch noch anderes zu tun. Ausserdem weiß ich sowieso nicht, was jetzt das richtige wäre zu tun. Hatte gedacht, ihn statt Platzarbeit nochmal spazieren zu führen, das war immer so eine klare Geschichte. Habe aber auch jetzt diesen Tag über alles nachdenken müssen und auch in der Nacht.

Ich meine, mir war klar, dass er irgendwann an diesem Tag so richtig aufdrehen würde und natürlich hat die Sache mit dem Scheffel ihn enorm provoziert. Aber; warum kann er seine Energie nicht in Stolz und Freude rauslassen sondern wartet damit, bis er sie gegen jemanden richten kann. Deshalb meine ich ja auch, dass ich ihn gar nicht als agressiv oder böse in dem Moment empfunden habe. Nein, der musste nur mal zicken. Versteh ich ja auch. Aber warum gegen den Menschen und in Frust, statt in Stolz und Energie? Hat das etwas mit seinem Trauma zu tun??? Wir hatten so eine spürbar gute Bindung vorher und was wollte er damit bitte zum Ausdruck bringen???

Ich denke da noch länger drüber nach, aber von daher waren die Erlebnisse an diesem Tag für mich etwas zwiegespalten.

Montag, 26. Januar 2009

Ein Hurrikan - wenn wir schon bei Windgescheindigkeiten sind (Titi)

Heute möchte ich mal meine Schwester Magdalena vorstellen. Sophia haben wir ja schon reiten sehen. Magda war es aber eigentlich, die wagemutig die letzten Jahre den kleinen Titi geritten hat. Inwischen sind ihre Beine auch schon etwas sehr lang, aber hier mal ein Foto aus früheren Zeiten (Waschmaschinentrommel wegdenken, die war für was anderes benutzt worden und nur praktisch zum "Drumherumreiten" an diesem Tag):
Inzwischen ist Magda aber auch kein kleines Kind mehr und verhält sich auch nicht mehr so. Das verändert natürlich auch die Reaktionen des Hengstes auf sie. Sie hat jetzt die Chance, Titi verstehen zu geben, dass er sie trotzdem ernstzunehmen hat, weil sie auch älter und selbständiger geworden ist.

Gestern gingen wir dann zu dritt an unsere Grenzen. Ich wurde erinnert, welch ein ausgefuchster Kerl dieses Pony doch war: so stolz, so stark und schön. Leider war ich zu sehr beschäftigt und konnte keine Fotos machen (ausserdem war eh der Akku leer).

Also nahm Magda mal ihren Raum ein. Pony schüttelt genervt den Kopf, buckelt, schnüffelt und versucht immer wieder zu grasen. Runde um Runde ging es, in denen der Hengst alles versuchte, nur eben keinen Deut dafür übrig hatte, das Mädchen angemessen ernst zu nehmen. Da das mit dem Begleiten nicht ganz so klappte, hatte ich die bessere Idee, dass sie doch einfach einmal einen Teil des Platzes für sich einnehmen könnte.

Und dann zeigte der kleine seine sture Ponynatur: laufen konnte der! Mutig sprang er in die Gerte, nur um sich in die Ecke zu mogeln, aber irgendwann dann hatte Magda die eine Diagonale des kleinen Platzes erobert. Es war auch für sie eine Probe. Und was macht Pony: stellt sich brav in seine Ecke und beginnt mit triumphierendem Blick zu grasen. Was ich weiß: DIESES Pony macht sowas nicht weil es Hunger hat oder dergleichen, sondern testet mit Freude die Reaktionen des Gegenübers aus.

Mit vollem Einsatz gab Magda jetzt alles und nahm sich 90 % des Raumes aber auch der kleine Racker gab alles was er hatte, und das war nicht schlecht! Mit Höchstgeschwindigkeit preschte er wie ein kleiner Hurrikan über den Reitplatz. Magda war kurz vor dem Aufgeben, aber riss sich am Riemen und dann war es entschieden: schon bevor er überhaupt an der Ecke war, sah ich, dass er jetzt das Prinzip mit der Ecke verstanden hatte, er hielt an und sie konnte ihn reinholen und er kam: schwer atmend (aber noch nichtmal warm), mit freundlcihen Augen, gespitzten Ohren.

Die Beiden waren total müde, aber machten einen glücklichen Eindruck. Die Bindung stimmte: das war rundum zu spüren. Und beide waren stolz auf sich.

Heute war ihre Bindung dann sehr schön zu sehen. Sie haben geübt, dass man beim Aufsteigen auch ruhig stehen kann, mit viel Leckereien, was beim Pony immer gut ankommt.

Titi ist ein Hengst und tut nie etwas lieber als sein Gegenüber auszutesten bis es nicht mehr geht. Ansonsten schätze ich dieses Pferd aber sehr und vertraue ihm voll und ganz. Mit Magdalena hat er jetzt eine feste Bindung gefunden.

Frieden nach dem Sturm (Denicheur)

Bericht vom Sonntag den 25.01.08

Puh, der Sturm muss ja ganz schön schlimm gewesen sein. Wir waren ja nur in den Randgebieten, aber was man so im Fernsehen sieht ...

Als wir auf die Wiese kamen lag Pferd im Stall - ganz entspannt und friedlich. Das hat uns alle sehr gefreut, denn wir haben es vor dem Winter gerade noch geschafft, ihm eine kleine Hütte gegen den Regen aufzustellen und er war aber nie sehr scharf darauf, sich dort oben einzurichten. Aber (wie es folgendes Foto beweist) scheint er den trockenen Platz doch sehr schätzen zu können.Nun gut, wir hatten eigentlich kaum Schäden ausser herumfliegenden Plastikteilen. Gestern aber war herrliches Wetter mit Sonnenschein und Wärme. Denicheur durfte mal wieder frei grasen, was ihm immer viel Spaß macht. Erstmal buckelt er sich dann aus und rupft dann aber das wenig gehaltvolle Gras welches noch vom Herbst übrig ist.

Alles in allem war er sehr guter Laune. Ich wollte ihn dann ein bisschen laufen lassen auf dem Platz, da er ja so aufgeweckt schien. Ich weiß auch nicht was das ist. Seitdem er aufgehört hat zu spulen und gecheckt hat, dass er gerne reinkommen darf, ist er gerade wenig Bewegungsfreudig auf dem Platz. Gut, aber ich tue mir ja auch immer schwer. Kann sein dass ich wieder im Drücken bin. Hm, beim Pony klappt das im Moment eigentlich ganz gut ... Jedenfalls am Sonntag, da ist er gerne getrabt und - gesprungen: in der Ecke, wo das Tor ist wirft er sich plötzlich herum und steigt hoch. Nicht unbedingt in meine Richtung, aber innegehalten hab ich schon. Dann aber wieder meinen Raum genommen. Ein paar Runden später - oder auch nach einer - drehte er dann zu mir rein, was ich ihm auch bestätigte, weil ich will ja im Moment, dass er aus dem Drill rauskommt, dass er immer draussen bleiben muss, schlug aber dann mit dem Vorderbein nach mir beim Reinkommen. Instinktiv schnipste ich die Gerte vor mich. Nicht wild oder abwehrend, aber ich wollte ihm sagen, dass er kommen kann, aber schlagen lasse ich mich nicht (was er sowieso wahrscheinlich nicht vorhatte). Er hielt inne, ich nahm die Gerte nach hinten und gab ihm zu erkennen, dass er kommen durfte. Er kam: höflich, mit freundlichem Gesicht, schön gerade.
Meine Reaktion war instinktiv gewesen: wenn er kommen wollte und sich mir anschließen wollte, ist ok, aber ein bisschen Respekt darf er mir doch auch zollen und schonmal davon absehen, mir Angst zu machen. Ich finde ihn ja auch toll und lobe gerne; er darf eigentlich immer reinkommen! Vielleicht bin ich zu ängstlich. Vielleicht hätte ich seine Energie nutzen sollen und ihn noch weiter schicken, aber irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass unsere Bindung schon weit genug ist und er jetzt gerade wirklich frei mit mir spielt, sondern ein klein wenig Agressivität dem ganzen immer noch innewohnt. Sowas wie: "Boah, macht das Spaß, siehst du, wie toll ich bin? Ich kann viel mehr als du: bin so groß und stark und - nur dass dus weisst - du bist ein Dreck gegen mich, auch wenn du mich nicht an dich ranlässt." Man kann das mit Humor nehmen, aber Respekt zollt er mir auf diese Weise nicht und deswegen möchte ich ihm auch klar sagen, dass ich das sehr wohl bemerke und trotzdem nicht wütend werde. Dafür bin ich mir einfach zu gut. Ich habe ihn ja wieder zu mir eingeladen, aber einmal kurz innehalten und darüber nachdenken, ob ers ehrlich meint darf er schon. Das war zumindest mein Gefühl in der Situation.
Ich hab dann einfach weitergemacht. Hab das Raumeinnehmen sein lassen und hab mit ihm weiter den spanischen Schritt geübt. Der war wirklich einen Moment lang unsicher, warum ich ihn jetzt nicht schimpfe, aber konnte das auch sehr schätzen. Ich begann ihn wieder frei zu striegeln. Wegen seiner verspannten Muskeln hatte ich heute einen Igel-Massageball mitgenommen. Jonathan hat mir zwei davon zu Weihnachten geschenkt und weil das wirklich sehr angenehm ist, dachte ich, schauen wir mal was Pferd dazu sagt.
Diesem habe ich das Striegeln mit Leckerlies und eben Massage inzwischen sehr schmackhaft gemacht. Und mit der neuen Jacke, die Taschen mit Klettverschluss hat können wir dann gleich mal üben, dass es keinen Sinn hat, zu versuchen, mir Leckerein abzuluchsen, sondern ich nur welche gebe, wenn ich das für richtig halte. Durch das Pony bin ich da sehr geschult worden und Pferde, die in den Taschen zubbeln, lassen mich kalt. Auch wenn er auf diesem Bild noch sehr auf die Jackentasche fixiert ist, hatte er das schnell raus.
Der Massageball schien erst gar keine Wirkung zu haben, an Hals und Schultern, aber am Rücken und Widerrist dann ging ein spürbarer Schauer durch den Körper des Pferdes und die Muskeln spannten und entspannten sich sichtbar. Dieser Igelball massiert ja nicht in dem Sinne die Muskeln wie mit z.B. der Hand, sondern er drückt nur oberflächlich auf die Haut, die dann schön durchblutet und kribbelt. Habs selber an mir ausprobieren lassen und habe in der Nacht besser geschlafen als seit langem. Hier jetzt steht er schön ruhig:

Mehr habe ich gar nicht gemacht. Hartwig kam dann noch und hat erneut den Tonus der Halsmuskulatur abgetastet. Er meinte, dass diese sich ständig verbessern würde. Er wirkt auch von Woche zu Woche lockerer.

Über die Reaktion mit den schlagenden Vorderhufen bin ich noch nicht ganz klar und brauche vielleicht nochmal Analyse, aber mehr dazu dann im Artikel von den Ereignissen von heute. Die kommen aber in einem eigenen Beitrag.

Bis dann! Danke fürs Lesen!

Samstag, 24. Januar 2009

Orkan überland

So, nun habe ich mich die ganzen letzten Tage auf diesen Samstag gefreut, wo ich mal wieder entspannt draussen sein kann und hier danach einen neuen Bericht veröffentlichen, aber, wer die Nachrichten ein bisschen verfolgt hat wird es schon wissen, wir wurden allesamt vom Sturm heimgesucht. Hier in der "Stadt" hat man kaum etwas gemerkt, aber auf der Wiese ... Glück im Unglück: der selbstgebaute "Heuschober" steht noch und Pferde sind allesamt froh und munter. Denicheur scheint den tiefen Schlamm sogar lieber als den hartgefrorenen Boden zu mögen.
Obwohl sonst vieles ruiniert wurde ist zum Glück der Stromzaun heil geblieben bzw. die Insassen der damit umzäunten Weiden haben die Schwachstellen noch gar nicht bemerkt gehabt.

Also, keine neuen Fotos heute aber hoffentlich morgen, wenn wir mit den nach-stürmlichen Aufräumarbeiten fertig sind.

Dienstag, 20. Januar 2009

Titi - Bilder für die Sammlung!

Ja, auch mit meinem Pony arbeite ich immer noch! Der Beweis: das Kompliment klappt schon immer besser! Inzwischen sogar ohne dass ich sein Bein selber halten muss oder er erst bereit ist, etwas zu machen, nachdem ich ihm ein Leckerchen gezeigt habe, als Beweis dafür, dass er auch belohnt wird. *hihi*
Hier - es ist nur gaaaaanz im Ansatz wahrnehmbar - machen wir die ersten Versuche mit dem Verkleinern und der Innenstellung. Obwohl der Boden hart gefroren war und von daher ziemlich holprig, versucht das Pony zumindest den Zirkel zu verkleinern. Ausserdem ist meine Körperhaltung jetzt auch nicht perfekt auf die Übung abgestimmt in diesem Moment - ABER wenigsten läuft er nicht in Aussenstellung!!!
Der kleine Racker! Aber Stolz hat er viel übrig, das muss man ihm lassen!
Welch ein Fellbündel!
Dieses Bild geht in unsere ganz besondere Sammlung ein! Titi macht das was er am liebsten tut: Spanischer Schritt! und mit was für einem Eifer!

Denicheur - auf dem Weg zum Stolz

Hier einige Bilder die wir während des Zusammenseins geschossen haben und die mir jedes Mal das Herz aufgehen lassen! Wie sehr sich der Gesamtausdruck dieses Pferdes verändert hat!






Selbst - Vertrauen

Winterzeit ist für mich immer eine Zeit der Müdigkeit: entweder ist es eisekalt draussen oder so schlammig, dass man mit dem Auto den Weg zu unserer Wiese nicht ordentlich hochfahren kann. Lange Stunden sitze ich zu Hause rum und habe Zeit zum Nachdenken. Zu viel Nachdenken kann aber auch alle möglichen Ängste und Probleme kreiren, so dass ich manchmal sogar das Gefühl habe, es wäre besser, den ganzen Tag fernzusehen statt sich irgendwelche Problempunkte auszudenken.
Wenn dann das Wochenende kommt habe ich meistens mehr Zeit. Das liegt ja nicht daran, dass in meinem Geschäft dann weniger Arbeit anfällt, aber wir haben uns das familienintern so abgesprochen. Am Samstag auf der Wiese war ich zum Umfallen müde, blieb im Auto sitzen, aber in der angenehmen Stille wollten die Gedanken nicht aufhören zu rumoren.
Ich kann mir ein ganzes Paket Ängst und Zweifel ausdenken; wie schwach und unfähig ich bin, dass es sogar für mich Stress ist, mein Pferd von der Koppel zu holen, es zu striegeln oder gar in den Reitplatz zu gehen wenn es aufgeregt ist - all das bildete ich mir ein. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass es manchmal berechtigt ist, zu zögern, oder etwas unheimlich zu finden. Angst gehört nur zu den Gefühlen dazu wenn man versucht, eine Situation einzuschätzen. Von daher ist es normal - finde ich zumindest - sich unwohl zu fühlen, wenn ein Pferd absichtlich droht.
Dann musste ich an Sabines Buch denken, indem ein ganzes Kapitel Ängsten etc. gewidmet ist. Ich war mir auf einmal ganz sicher, dass ich Hilfe bräuchte, meine Ängste zu überwinden und dass diese mich ja so sehr einschliessen würden usw. usw.
Irgendwann war ich dann so müde, dass ich mir dachte: will ich mich jetzt WIRKLICH nur mit solchen Sachen peinigen und denen dann auch noch so viel Wertigkeit geben??? Und das war der Moment, wo ich wieder umdenken konnte.
Ich kann doch nicht verlangen, dass die anderen mir vertrauen, wenn ich mir selbst nicht vertraue! Wie soll sich ein Pferd mir anschließen, wenn ich Angst vor ihm habe? Wie soll mein Pferd (oder Partner) mich lieben, wenn ich mich selbst nicht liebe?
Und WER kann mir geben, dass ich mich selbst liebe, mir vertraue und meine Angst überwinde - AUSSER ICH SELBST. Ich muss doch damit anfangen, mir SELBST zu VERTRAUEN ... Sebst - Vertrauen ... es war als wäre ich endlich bei Licht angekommen.
wie weggeblasen war alle Müdigkeit und ich sprühte vor Energie und Experimentierfreudigkeit. Versonnen holte ich Strick, Bürsten und Leckerlie und holte das Pferd von der Weide und siehe da: wo waren meine Zweifel??? Freudig spazierte Pferd neben mir artig zum Reitplatz und arbeitete mit mir.
Ich machte aber gar nicht viel, sondern war nur gefangen in meinem Glück. Völlig frei blieb er bei mir stehen als ich ihn putzte (Denicheur hatte mit dem Striegeln bis vor Kurzem immer noch das frühere, schmerzvolle Reiten verknüpft und wich gerne aus wenn man mit der Bürste kam). Ich war großzügig mit den Naschereien und das gefiehl ihm. Zum aller- allerersten Mal, spürte ich ganz deutlich, dass er sich über den so ganz engen Berührungskontakt freut und sich ausgiebig durchkraulen lassen wollte.
Mich erfüllte das mit so einem Glück - unbeschreiblich. Wir begannen auch, den Spanischen Schritt zu üben - und es klappte! Ich war einfach psychisch in der richtigen Verfassung! Mit der selben Energie schaffte ich es dann auch ganz allein ihn wieder auf die Koppel zu bringen, ohne dass er auch nur versucht hätte, sich wieder durch das Tor zu mogeln.

Vielleicht braucht dieses Pferd - und ich - genau das: Selbst - Vertrauen. Ich bin kein hochgradiger Pferdeflüsterer oder eine solche Erscheinung wie Jonathan es ist. Es stimmt; ich bin langsam, mir geht schnell die Puste aus und könnte einiges an Kondition gewinnen - aber ist das ein Grund dafür, sich selbst nicht zu mögen, nicht glücklich und mit Selbstvertrauen im Leben zu stehen? Und ich glaube, genau das ist es auch, was dieses Pferd sucht ... Vertrauen in seinen eigenen Stolz.

Kurs bei Sabine im Oktober 2008

Diesen Film habe ich geschnitten. Die schönsten Momente (wo ich die Kamera eingeschalten hatte) vom Grundlagenkurs im Oktober 2008: